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  Public Netbase: Bis auf weiteres geschlossen!
Defizitentwicklung erzwingt vorläufige Stilllegung

Seit Jahren ist Public Netbase unterfinanziert. Im Sommer 2004 hat sich die Situation dramatisch verschärft. Die Netzkultur-Plattform ist somit gezwungen, ab sofort schwerwiegende Notmaßnahmen einzuleiten.

Abbau des Teams und Ende des Internet Service Providing
Das Institut für Neue Kulturtechnologien muss als Träger von Public Netbase MitarbeiterInnen abbauen und das technische Team auflösen.

Dies hat u.a. zur Folge, dass mehr als tausend Mitglieder, Personen, Projekte und Vereine mit Wirkung 1. November ihren Zugang zum Internet (Mail- und Webservices) verlieren und alle Workshop-Angebote ausgesetzt werden.

Public Netbase bot bisher Services und Infastruktur für Projekte an, deren sehr spezifische Bedürfnisse weder von kommerziellen ISPs noch von öffentlichen Einrichtungen abgedeckt werden.

Verlust eines öffentlichen Raums
Public Netbase spricht eine Vielzahl von Menschen an, die in der Stadt keine ausreichenden Angebote vorfinden (KünstlerInnen, Jugendliche, MigrantInnen), und stellt zugleich einen wichtigen Anknüpfungspunkt für eine internationale Szene dar. Damit geht der Stadt Wien ein wichtiger Ort für eine neue Medienpraxis und einen anderen Umgang mit Kunst und Kultur verloren.

Irreversibler Kompetenzverlust
Mit jedem Tag der einstweiligen Stilllegung dieses weit über Österreich hinaus erfolgreichen Projekts gehen wertvolle Kompetenzen und langjährig erarbeitetes Know-how verloren. Von Woche zu Woche verringert sich die Möglichkeit, die vielfach auf persönlichen Kontakten basierende Zusammenarbeit in internationalen Netzwerken fortzusetzen.

Visionen 2005
Die Wiener Stadtregierung hat in ihrem Zukunftsprogramm "Visionen 2010" das ambitionierte Ziel festgehalten, die Stadt zu einem weltweiten Aushängeschild einer "neuen Netzkultur" zu machen. Damit soll den besonderen Anforderungen einer modernen Stadtgesellschaft im Informationszeitalter Rechnung getragen werden.

Wir hoffen daher, dass der Triumph der blau-schwarzen Kulturpolitik, diese kritische Netzkultur-Institution vorläufig zum Schweigen gebracht zu haben, nicht schon im Jahr 2005 ein endgültiger ist.
 
 
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